Skip to content

Worum geht’s?

“Ein Dorf im Dialog“ -Antrag der Gemeinde Bollschweil auf Förderung im Projekt „miteinander reden“ der Bundeszentrale für politische Bildung.

Eingereicht Freitag, 18. Januar 2019

Motivationsschreiben: «Ein Dorf im Dialog»

Warum?

Demographischer und Klimawandel, Digitalisierung, Energiewende, Mobilität und Nahversorgung: Für die Bewältigung dieser zentralen Herausforderungen wollen wir die Mitwirkung aller Akteure und Bürger/innen unseres Dorfes gewinnen.

Erste Erfahrungen ermutigen uns: Mit expertengestützter Begleitung, Bürger-beteiligung und interregionaler und fachlicher Vernetzung konnten wir ein Konzept für ein neues Quartier entwickeln, das neue Bau- und Wohnformen ermöglichen und alterns- und familiengerechtes Wohnen mit Einrichtungen der Altenpflege, Kinder-betreuung und Begegnungsräumen verbinden wird.

Der jetzige Zeitpunkt ist ideal für einen Impuls, der alle Menschen und Gruppen in Bollschweil/St. Ulrich miteinander ins Gespräch bringt, zur Beteiligung einlädt, neue Mitwirkende und Ideen aktiviert und uns bei anstehenden wichtigen Entscheidungen unterstützt.

Wo?

Bollschweil/St. Ulrich liegt nahe bei Freiburg i. Br. zwischen Schwarzwald und Markgräflerland und zählt etwa 2.300 Einwohner. Die soziale und wirtschaftliche Struktur verbindet traditionell-ländliche und moderne, stadtnahe Elemente.

Bürgerschaftliches Engagement hat einen hohen Stellenwert in unserem Dorf. Ein aktives Vereinswesen wird von zahlreichen sozialen und kulturellen Akteuren ergänzt. Plattform für vielfältige Aktivitäten (Kunstausstellungen, Gesprächskreise, Tauschbörse, Flüchtlingshilfe, Wochenmarkt…) bildet die lokale Agenda 21. Überregionale Beachtung geniesst das Bolando – das erste genossenschaftlich geführtes Dorfgasthaus Deutschlands, welches seit zehn Jahren als kommunikativer, gastronomischer und kultureller Treffpunkt die Ortsmitte belebt.

Was?

«Ein Dorf im Dialog» – unter diesem Arbeitstitel planen Bürgermeister, Gemeinderat und Gemeindeverwaltung einen breit angelegten Bürgerbeteiligungsprozess. Dieser soll

  • die Gemeinde auf die strukturellen, demographischen und ökologischen Herausforderungen der nächsten Jahre vorbereiten;
  • möglichst alle Akteure, Gruppen und Menschen im Dorf ins Gespräch bringen über lokale Zukunftsfragen;
  • Visionen und Ziele für die Dorfentwicklung im Sinne der Nachhaltigkeit und des sozialen Miteinanders ermitteln;
  • bürgerschaftliches Engagement unter unseren Mitbürgern stärken.

Wir Verantwortliche in Rathaus und Gemeinderat wünschen uns Anregungen und auch konkrete Initiativen und Projekte aus der Bürgerschaft zu den Themen:

  • Nutzungskonzepte für die Räume in der Ortsmitte im Sinne des sozialen Miteinanders (Bürgertreff, Mittagstisch, Senioren, Gruppen, Kultur….)
  • Örtlichen Nahversorgung (Dorfladen)
  • Mobilitäts und öffentlicher Nahverkehr (Anbindung der Ortsteile in den Schwarzwaldhochlagen)
  • Energiewende und Klimaneutralität auf lokaler Ebene fördern

Ein Ergebniss sollte auch die Fortschreibung und des bestehenden „Leitbildes der Gemeinde Bollschweil“ aus dem Jahre 2005 bilden.

Wann?

Zeitraum Projekt: 1.3.2019 bis 3.12.2020

Wie?

Wir als Gemeinde Bollschweil wollen beim Programm «Miteinander Reden» einen Antrag auf eine professionell ausgewiesene und erfahrene Prozessbegleitung stellen. Die externe Begleitung durch aussenstehende Expertise soll uns bei der Entwicklung geeigneter Formate für das vorgesehene breit angelegtes Bürgerbeteiligungsprojekt „Dorf im Dialog“ unterstützen, in der Ausgestaltung zunächst offen sein. Denkbar sind Initiativrunden mit den verschiedenen Akteuren im Dorf, eine Bürgerversammlung mit offenen Gesprächsformaten, Bürgerwerkstätten zu konkreten Themenbereichen, ein erneuter Leitbildprozess, Initierung konkreter Projekten und Initiativen…. Eine Aufnahme unter die 100 Projekte, die «Miteinander reden» unterstützt und miteinander vernetzt, würde uns und anderen Gemeinden die Möglichkeit geben, voneinander zu lernen, wie grosse Entwicklungsprozesse auf lokaler Ebene im ländlichen Raum aktiv und unter Einbezug aller im Dorf beteiligten Gruppen und Akteure gestaltet werden können und wie gerade kleinere Gemeinden diesen Herausforderungen begegnen und «ein Dorf im Dialog» werden können.

Programminformationen MITEINANDER REDEN

Träger des Programms: Bundeszentrale für Politische Bildung

Programm: Ideenwettbewerb MITEINANDER REDEN

Webadresse des Programms: https://miteinanderreden.net/

Ziel: „MITEINANDER REDEN ist ein neues Qualifizierungs- und Kompetenzförderungsprogramm der Bundeszentrale für politische Bildung (bpb), das über einen Ideenwettbewerb in den kommenden zwei Jahren bundesweit 100 Projekte in ländlichen Räumen fördert. In Ortsteilen, Gemeinden und Städten mit nicht mehr als 15.000 Einwohnern können kreative Formen einer lebendigen und streitbaren Gesprächskultur sowie eines respektvollen Miteinanders ausgelotet und umgesetzt werden. Über die Teilnahme an Regionalkonferenzen werden zudem die Weiterbildung, Vernetzung und Qualifizierung der Akteure vor Ort gestärkt.

Format: Das Programm stellt 2019 und 2020 Fördermittel für kleine, mittlere und größere Projekte von 5.000,- bzw. 8.000,- (…) bereit. Gefördert werden Losten für Umsetzungsmaßnahmen sowie Prozessbegleitung, Moderation und Trainings sowie Reisekosten für die Teilnahme an den Regionalkonferenzen. Gleichzeitig erhalten die Projekte Beratung und Unterstützung in Fragen des Projektmanagements, der Prozessbegleitung, hinsichtlich der Vernetzung und der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit.“